Montag, 30. März 2015

"Frühjahrsputz" - die erste Wartung

Das Schönste am RC Modellbau ist natürlich seinen Wagen in Action zu erleben, ihn zu fahren, zu driften oder mit Vollspeed über den Asphalt zu jagen. Doch damit die Freude auch von Dauer ist und die Leistung des Fahrzeugs möglichst konstant bleibt muss sich jeder Besitzer über kurz oder lang mit dem Thema Wartung auseinander setzen.

Sicher gehört das Thema nicht zu den Spannendsten, man wird es auf keiner Hochglanzverpackung, in keinem Werbespot und auch nicht unter den Top 10 der Youtube RC Videos finden - und doch ist die Wartung eine der Hauptbeschäftigungen des RC Rennfahrers. Daher würde ich sogar behaupten, dass es für die Kaufentscheidung des geeigneten Modells viel wichtiger ist, welchen Wartungsaufwand das Fahrzeug mit sich bringt und wie die Ersatzteil-Verfügbarkeit aussieht, als dass irgendwelche optischen Faktoren oder Markennamen betrachtet werden.

Der HPI Sprint 2 Sport ist was die Wartung und die Ersatzteile angeht bestens aufgestellt. Direkt beim Kauf erhält man das nötige Bordwerkzeug sowie ein paar der am Häufigsten zu wechselnden Teile des Fahrwerks. Darüber hinaus gefallen mir besonders die detaillierten Explosionszeichnungen und optisch eindeutig zu interpretierenden Wartungsanleitungen des beiliegenden Handbuchs. Zudem ist, natürlich hauptsächlich aus Verkaufs-Absicht, jedes einzelne Bauteil mit einer Produktnummer in den Zeichnungen versehen, sodass man bei einem notwendigen Tausch nicht lange suchen muss, um es für die Nachbestellung zu identifizieren.

Nun aber zu den eigentlichen Wartungsarbeiten des Sprint 2, die ich heute selbst zum ersten Mal durchgeführt habe. Das Handbuch gibt neben den einzelnen Arbeitsschritten auch eine Übersicht über die empfohlene Häufigkeit der jeweiligen Wartungsintervalle an.


Als ich diesen "Wartungsplan" zum ersten Mal sah, war ich zunächst etwas geschockt, weil auch mir anfangs nicht wirklich bewusst war, dass so ein komplex aufgebautes Modell natürlich auch viel Arbeit bedeutet. Zudem kam mir die angegebene Häufigkeit doch etwas übertrieben vor.

Doch nach den ersten paar Akkuladungen Fahrt auf gewöhnlichem, schmutzigem und staubigem Asphalt wie man ihn nun mal kaum anders vorfindet, wurde mir schnell klar, dass der Plan durchaus seine Berechtigung hat. Doch wenn man sich dann mal genauer betrachtet, welche Wartungsschritte tatsächlich notwendig sind, dann wirkt das Ganze gleich gar nicht so aufwändig mehr... Wie ihr der Tabelle entnehmen könnt, sind die Räder, das Chassis und die Fernbedienung die am häufigsten zu wartenden Teile, die möglichst nach jeder Akkuladung gepflegt werden sollen. Da die Fernsteuerung bei mir nicht großartig belastet wird, beschränke ich mich hier mal auf das Fahrzeug selbst:

Wartung des Chassis

Ich musste schon ein wenig grinsen als ich sah was HPI hier unter "Wartung" des Chassis versteht. "Reinigen Sie das Chassis nach dem Fahren und schmieren Sie Metall-Metall Verbindungen. Tauschen Sie beschädigte Teile aus und kontrollieren Sie alle Schrauben auf korrekten Sitz." ist so ziemlich alles was uns hier auf einer halben A4-Seite mitsamt einer kleinen Zeichnung erklärt wird. Irgendwie hatte ich mir so eine Wartung komplexer vorgestellt, als einfach nur Schrauben auf festen Sitz hin zu prüfen. Doch ganz so banal ist die Sache dann doch wieder nicht: die Hauptarbeit ist hier nämlich das Reinigen!


Denn den Dreck und Staub von der Straße runter zu bekommen, insbesondere aus den kleinen, verwinkelten Ecken des Fahrwerks, ist eine echte Herausforderung. Nicht ganz schlüssig ist mir dabei, wozu die Konstrukteure diese großen Schlitze in der Grundplatte vorgesehen haben. Die Gewichtsreduktion dadurch dürfte bei dem verwendeten Kunststoff infinitesimal klein sein. Stattdessen wird dem Dreck dadurch freie Bahn auf Motor, Fahrregler und Akku gegeben. Mal schauen ob ich hier in Zukunft eine Lösung für finde.

Dreck und Staub in allen Winkeln.

Chassis von unten: um diese Schrauben geht's.

Wartung der Räder

Der HPI Sprint 2 Sport kommt serienmäßig mit zwei unterschiedlichen Sätzen an Kompletträdern: ein Satz mit gummierten Profilreifen und einen Satz mit Hartplastik-Driftreifen. Da kommt man natürlich sehr schnell auf die Idee mal die Räder zu wechseln. Dank des beiliegenden 7 mm Radschlüssels auch kein Problem. Nicht viel anders läuft auch die Wartung ab.


Schritt 1: Räder abschrauben, Radmitnehmer abziehen, Sicherungsstifte herausziehen.

Ohne Räder und mit Blick auf den Empfänger. Hier allerdings noch mit den Radmitnehmern.

Schritt 2: Alle abgebauten Teile sowie die nun zugänglichen Kugellager gut reinigen.
Schritt 3: Ein wenig Fett auf die Lager und die Sicherungsstifte geben und alles wieder umgekehrt zusammenbauen.

FERTIG: Das war's auch schon mit der Wartung. :)


Kleiner Tipp am Rande: Damit nicht alles lose herumfliegt bei der Demontage, empfehle ich euch irgendeine Art Behälter, vor allem für die winzigen Sicherungsstifte der Radmitnehmer welche gern mal auf den Boden fallen. Von meinem LiPo-Stahlkoffer hatte ich noch die folgende Sortimentseinlage rumliegen, die sich bestens dafür eignet:


Sonntag, 29. März 2015

Maßgefertigter Transportkoffer als neues mobiles zu Hause

Jeder der seinen Onroader einmal außerhalb seiner vier Wände fahren will steht vor der selben Frage: Wie transportiere ich das gute Stück mitsamt dem Zubehör am Besten von A nach B?

Nun, zu allererst würde sich dafür naturgemäß die Originalverpackung anbieten. Das mag als Provisorium auch ganz gut funktionieren, doch werdet ihr schnell merken wie unhandlich das Ganze auf Dauer wird.

Was also tun? Gibt es überhaupt "Modellbaukoffer" für 1:10er Onroad-Modelle? Ist sowas nicht viel zu teuer? Diese Fragen schossen auch mir durch den Kopf und hier sind meine Antworten dazu:

Ja, es gibt "Modellbaukoffer" für 1:10er Onroader, z.B, von Tamya. Allerdings sind diese meistens aus einer flexiblen Hülle mit wabbeligen Kunststoff-Einschüben die optisch etwas an Sporttaschen erinnern und keinen besonders stabilen Eindruck machen. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen von unterschiedlichen Herstellern. Reely z.B. bietet auch Hardcase-Transportkoffer an. All die Lösungen, die ich bisher online gefunden habe haben aber allesamt einen sehr schlichten Aufbau mit kaum unterteilten Innenräumen und damit für meinen Geschmack zu wenig Möglichkeit für eine geordnete Aufbewahrung von Ersatz- und Zubehörteilen.

Der Preis für die genannten Standard-Koffer liegt ungefähr zwischen 8,- und 160,- EUR, je nach Größe, Aufbau und Beschaffenheit. Ob das zu teuer ist lässt sich pauschal nicht beantworten - für meine Ansprüche jedoch war nichts dabei, was sich gelohnt hätte.

Bleibt noch die Frage "Was also tun?". Da mir keine der vorhandenen Koffer im Web gefallen haben, hab ich mich mal anderweitig umgesehen. Noch schnell die Maße des Sprint 2 (inkl. aufgesetzter Karosserie!) genommen und ab in den "Offline-Handel"...

Und siehe da: Ja es gibt ihn doch, den "perfekten" Transportkoffer! 



Eigentlich als Werkzeugkoffer gedacht, ließ er sich relativ schnell und einfach zum ultimativen Sprint 2 Transportkoffer umfunktionieren.Was diesen Koffer auszeichnet sind neben den perfekten Innenmaßen ein herausnehmbarer Zwischenboden, drei äußerlich angebrachte Sortiments-Kisten, die sich schnell durch herausziehen vom Koffer abnehmen lassen, ein sicherer Tragegriff der sich einklappt und damit eine ebene Oberfläche des Koffers ermöglicht sowie zwei feste und schnell zu öffnende Klapp-Verschlüsse.



Mit nur wenigen Handgriffen und einem Cutter-Messer war der Zwischenboden schnell an die Original-Fernsteuerung angepasst und bietet jede Menge Platz z.B. für Werkzeug, Reifen oder AA-Akkus. Schaumstoff auf dem Boden des Koffers sowie an der Unterseite des Zwischenbodens dient als sicherer Schutz für das Modell und verhindert ein klapperndes hin- und herrutschen beim Transport.



Die äußeren Sortiments-Kisten sind perfekt geeignet, um kleinere Ersatzteile des Fahrwerks oder der Karosserie sowie das mitgelieferte "Bordwerkzeug" ordentlich zu organisieren. Die kleinen transparenten Kisten sind wie gesagt herausnehmbar und damit sehr bequem zu befüllen oder einzeln zu transportieren ohne gleich den ganzen Koffer mitnehmen zu müssen. Die baugleichen Sortiments-Kisten gibt es auch einzeln zu kaufen, somit ist es möglich bereits zu Hause unterschiedliche Ersatzteilkisten zu bestücken und sich somit auf unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten vorzubereiten (z.B. 3 Kisten mit speziell für Drift-Situationen benötigten Ersatzteilen und 3 Kisten mit Ersatzteilen für Rundkurs-Rennsituationen, etc.).



Den weißen Schaumstoff am Boden des Koffers habe ich leicht größer zugeschnitten als die Grundfläche tatsächlich ist, so passt der Schaumstoff auch ohne kleben zu müssen fest in den Koffer ohne herauszufallen. Vom Einkleben des Schaumstoffs am Boden würde ich ohnehin abraten, weil mit dem Fahrzeug auch ständig Schmutz, Staub und Steinchen in den Koffer kommen und den Schaumstoff verunreinigen - da ist es besser wenn man diesen zum säubern herausnehmen kann.


Zu guter letzt habe ich den Dekorbogen mit den original HPI-Aufkleber aus dem RTR-Set für den Sprint 2 genommen um damit den Koffer optisch einen wirklich coolen Look zu geben, wie ich finde. Für mich ist das wirklich die beste und schickste Transportlösung die ich mir überhaupt vorstellen kann! Meine bisherigen Einsätze bestätigen das. Alles ist sofort griffbereit und bestens verstaut.

Die Sortiments-Kisten haben übrigens auch die perfekten Maße um das Chassis darauf "aufzubocken", also z.B. für Wartungs- oder Einstellungszwecke (Reifenwechsel, Empfängerkonfiguration, etc.) das Fahrzeug so hinzustellen, dass die Räder keinen Bodenkontakt bekommen.

Falls ihr jetzt auch denkt: "Genau danach habe ich gesucht!" und Interesse an einem solchen Koffer habt, der sich für 1:10er Modelle mit flacher Karosserie eignet, schickt mir einfach eine Nachricht mit euren Kontaktdaten.

Samstag, 28. März 2015

Mehr Power dank neuer 5000 mAh LiPo-Akkus

Das erste was mir am Sprint 2 leicht negativ aufgefallen ist, ist etwas womit leider der Großteil aller RTR* Modelle zu kämpfen hat: der schwache und kurzlebige, mitgelieferte Akku.

Natürlich war mir vorher klar, dass dem Komplettpaket lediglich ein 7,2 V NiMh Akku mit gerademal 2000 mAh beiliegt. Alternativ hätte ich ja sonst auch zur Variante ohne Akkus greifen können, doch ich wollte eben sofort starten können. Nur machen wir uns nichts vor - mit 2000 mAh kommt man auf ca. 15 min Fahrzeit und dann ist der Spaß wieder vorbei - klar also: es musste was Stärkeres her!

Bereits aus meiner Zeit als "RC Heli-Pilot" waren mir die Vorteile der allseits beliebten LiPo Akkus gegenüber den NiMh Akkus bekannt. Insbesondere das vergleichsweise geringere Gewicht bei höherer Kapazität und etwa gleicher Größe gegenüber eines NiMh Akkus macht diese Powerpakete so beliebt. Also nach der ersten Asphalt-Probefahrt auf dem Tempelhofer Flugfeld ging es direkt ab zu Conrad auf der Suche nach passenden, möglichst günstigen LiPos.

Auch HPI selbst bietet LiPos als Upgrade an - doch außer dem tollen Marketing-Namen "Plazma" haben die Teile nicht viel zu bieten für ihr Geld. Für rund 100 EUR erhält man den Original 20C LiPo mit 7.4 V und 4000 mAh. (kurz zur Erklärung der Werte: je höher die Kapazität, also die Aufnahmefähigkeit des Akkus ist, desto länger könnt ihr damit fahren. Je höher die Spannung, desto schneller die maximale Drehzahl des Motors. Und 20 C gibt an, wie viel Strom der LiPo maximal liefern kann und bezieht sich auf die LiPo-Kapazität. D.h. dieser Akku z.B. könnte kurzzeitig 4000 mAh / 1000 * 20C = 80 Ampere Leistung liefern - macht sich beim Beschleunigen bemerkbar.)

Conrad hingegen bietet für den Sprint 2 sowohl LiPos der Hausmarke an oder die Günstigeren von "Top Fuel" bzw. Hacker. Ich entschied mich für die günstigere Marke und konnte hier gleich zwei LiPos mitnehmen mit jeweils stolzen 5000 mAh, 7,4 V und ebenfalls 20 C. Also nochmal 1000 mAh mehr gegenüber den Original HPI-LiPos bei nur einem Drittel des Preises!!! Sorry HPI, aber soviel ist mir euer Marketing-Name dann doch nicht Wert. Achja und das Beste: die "Billig-LiPos" haben sogar eine eingebaute LED-Anzeige die beim Drücken des Knopfs den Ladestand anzeigt! Besser geht's nicht.

Leider kommt der Sprint 2 serienmäßig mit Tamya-Steckern an Akku und Regler. Die neuen Top Fuel LiPos haben hingegen die blauen EC6-Steckverbindungen, die im Hochleistungssegment ehr verbreitet sind weil sie größere Kabelquerschnitte erlauben und damit mehr Strom übertragen können. Somit sind die neuen LiPos leider nicht Plug-and-Play, sondern erfordern ein kurzes Umlöten der Steckverbindung am Fahrregler(ESC). Glücklicherweise hatte ich vom Heli noch unverbaute EC6 Stecker rumliegen und konnte direkt mit dem Löten loslegen. Nach nicht mal 15 min war es vollbracht und mein Sprint 2 hat nun mehr als doppelt so lange Saft pro Akku (ca. 30 min) zum cruisen und driften. Die um 0,2 V stärkeren LiPos machen sich beim Fahren übrigens deutlich bemerkbar: Mehr Kraft beim Gasgeben und leicht erhöhte Endgeschwindigkeiten - so muss das sein.

Nach erfolgreichem Umlöten nun mit den blauen EC6 Steckern.


HINWEIS: Wenn ihr euch auch LiPo Akkus einbauen wollt, informiert euch vorher unbedingt über den richtigen Umgang mit den Teilen, denn sie sind wesentlich gefährlicher als normale NiMh Akkus, sie können leicht in Brand geraten oder sogar explodieren wenn sie nicht richtig verwendet, geladen oder gelagert werden! Auch solltet ihr ein entsprechendes Ladegerät mit Balancer besitzen.

Für die sicherere Lagerung meiner LiPos habe ich mir übrigens direkt für gerade mal rund 10 EUR im Baumarkt einen einfachen Stahlkoffer, der normalerweise für Werkzeug gedacht ist, gekauft. Dieser hält auch einem evtl. Brand oder einer Explosion stand. Wichtig dabei: er sollte aus Stahl sein und es müssen irgendwo kleine Luftlöcher vorhanden sein, damit bei einer Explosion der entstehende Druck entweichen kann und der Koffer nicht aufgesprengt wird. Wer mag kann zusätzlich noch Brandschutzmaterial in den Koffer einkleben, um noch mehr Sicherheit zu bekommen.

Meine Akku-Packs im sicheren Stahlkoffer.


*RTR steht für Ready to Run, also fahrfertig aufgebaut inkl. Sender, Empfänger und meist auch Akkus und Batterien. Beim original Mustang 1969 steht RTR übrigens für "Ready to Rock", was ja auch als Sticker auf der Windschutzscheibe des RC Nachbaus zu sehen ist.

Mittwoch, 25. März 2015

Happy Unboxingday!

Wer kennt es nicht, dieses kribbelige Gefühl, dass da etwas zu Hause auf einen wartet, sicher und unscheinbar in ein Paket verpackt, die Vorfreude kaum mehr zu ertragen? Auch mir ging es mal wieder nicht anders, als mich der in schwarze Plastikfolie gehüllte Karton meines nagelneuen HPI Sprint 2 Ford Mustang 1969 RTR-X im Wohnzimmer begrüßte.

Eine Schere, ein Messer - irgendwas! Hauptsache die Verpackung irgendwie aufbekommen und zwar schnell. Und da blitzt er auch schon hervor, der glänzende Werbekarton von HPI Racing mit seinen vielversprechend aufgebrezelten Produktbildchen und einem auf den Wagen abgestimmten Verpackungs-Design. Nur noch wenige Handgriffe und ein paar Millimeter Hochglanzkarton trennen mich vom Abenteuer RC Auto...

...und dann: TA DAA!

1969 Ford Mustang RTR-X Sprint 2 von HPI (#109299)